RE: Bauvorhaben Agusta Westland AW101 "Merlin" Royal Navy - 8

Hallo Gemeinde,

hier gibt's auch malwieder Baufortschritte zu vermelden...
nachdem ich nun das Rumpfvorderteil noch etwas mit dem Schleifklotz nachgearbeitet hab, hat das ganze etwas mehr Charakter bekommen.
Der Rumpf war ja aus der Fräse relativ rund am Bug, was auf den ersten Blick nicht wirklich störte aber so nach und nach dann halt doch ;-)
also hab ich dem ganzen im Cockpitbereich noch ein paar markante Gesichtszüge eingeschliffen. So sieht das jetzt schon mehr nach AW101 aus :D
Die Sponsen sind mittlerweile auch an ihre vorgesehene Position gewandert und beigeschliffen, so das der Rumpf eigentlich sein Finales Aussehen erreicht hat.
Also wird demnächst angefangen den Rumpf mal mit einer Schicht Glasgewebe zu bedecken um dann die letzten Feinheiten auszuschleifen...

Hey Volle,

ja ich hoffe nur das der Rumpf nachher auch so toll aus der Form kommt...
aber wo ich mir gerade nochmal das Bild mit dem Revell modell angeschaut hab, ist mir noch ein Makel aufgefallen :-( das Doghouse ist an der Stelle wo es breiter wird zu schmal, da kommt noch ein zusätzlicher knick rein.
Man der Mandun ist ein echter Stümper, zieht der da einfach ne gerade Linie durch... jetzt muss ich da nochmal was aufpolstern und wieder beischleifen. So geht das ja mal garnicht! Da könnte ich mir ja gleich irgendeinen Chinarumpf kaufen ;P



Gruß Jens

EDIT:
So sieht das schon vernünftiger aus... nun noch etwas spachteln um die Übergänge zu glätten dann passt's :D

Hi Volle,

nein ich meinte den knick. Das doghouse ist an der Stelle etwas bauchiger und nicht so gerade wie die Vorlage.



hier kann man es auch noch erkennen, das die Haube auf der Rechten Seite so nen bogen macht.

Sooo, langsam geht's hier auch wieder um ein tatsächlich kleines Stück weiter, nämlich mit dem Höhenleitwerk oder auch neudeutsch "horizontalfin"...

erstmal war ja das Positivmodell aus Styrodur zu fertigen, was dank CNC relativ schnell ging aber aufgrund der geringen Materialstärke schwierig zu fertigen war....
nachdem das erledigt war und nahe genug am Vorbild (good enough!) war bekam das erstmal einen Überzug mit 80er Glasgewebe um die ohnehin schon dünne Flosse etwas zu stabilisieren.



soweit sogut!
Nächster Schritt war dann das Spritzspachteln und schleifen :D
einige Tage und Schichten später, nach der finalen Bearbeitung mit 5000er Nassschleifpapier XD war das Ergebnis für mich dann auch akzeptabel...



jetzt geht es also an den Formenbau... zuerst ein geeignetes Brett aus der Restekiste suchen und noch ein paar Leisten vom Baumarkt zur Begrenzung.
Die Passdübel und Schraubhülsen kamen zwischenzeitlich mit der Post und sind von R&G, zwar nicht die billigsten aber für die erste Form nehme ich mal das empfohlene Material. Experimente gehen später dann immernoch.
Also alles schön aufgereiht und die Flosse mit Modelliermasse fixiert, die dabei entstandenen Hinterschneidungen wurden auch gleich mit der überstehenden Modelliermasse "verfugt".
Zum Schluss dann die Begrenzungsleisten festgeschraubt und schon gehts los mit dem auftragen des Trennwachs.



Nachdem ich gestern das Ganze zweimal gewachst hatte, wurden heute noch zwei Schichten PVA Folientrennmittel aufgetragen, die dürfen jetzt erstmal schön bis morgen ablüften.
Sollte nichts dazwischen kommen, wird dann morgen wieder geharzt. :D

....to be continued

Ja du hast recht, aber da mir das mit dem Aussägen zu umständlich war und das Teil eh wieder nen Knick hat,
hab ich es einfach flach auf das Brett gelegt und ringsum mit der Modelliermasse "verspachtelt", so das jetzt
das Teil in der einen Formhälfte komplett verschwindet. Die zweite Hälfte der Form greift dann später in die erste wie ein Stempel
...so hoffe ich zumindest das es funktioniert. Also ist die zweite Hälfte der Form eben nicht "eingebuchtet" sondern steht hervor.
Wir werden sehen, bin gespannt. :D

Hallo Jens,

ich lese hier natürlich mit und finde dein Bericht wirklich TOP.
Eine Frage nur zu deinen Hülsen auf dem Trennbrett.
Sind diese mit einer Spax auf das Trennbrett geschraubt? ( Sieht zumindest so aus). Wie bekommst diese dann später wieder raus?
Normal werden die Hülsen doch zb. mit Sekundenkleder auf das Trennbrett geklebt und dann mit zb Knetmasse aufgefüllt.
Die Spax/Schraube ist ja später mit Formbauharz und Laminat überzogen.

Grüße Marco

...blubb, *auftauch*

hier gibt's langsam was zu sehen...
Nachdem der erste Versuch die Heckflosse abzuformen sagen wir mal "kein Erfolg auf ganzer Linie" war, war es dennoch eines --> lehrreich.

Mit dem neu erworbenen Wissen bastelte ich jetzt die letzten Monate mal ein bisschen rum. Zuerst versuchte ich mich an etwas einfacheren Teilen, den Triebwerksverkleidungen rechts und links...
aus Bequemlichkeit ersparte ich mir hierbei die mühsame Fummelei die Styrodurteile mit GFK einzulaminieren und bin stattdessen auf Teflonklebeband umgeschwenkt. Dies lässt sich mühelos um sömtliche
Rundungen herumziehen und verklebt zusätzlich nicht mit dem Formharz. Sicherheitshalber hab ich aber trotzdem mehrere Schichten Trennlack aufgetragen (nur zur Sicherheit ;-)).
Nach kurzer Vorbereitung und schnell zusammengeschusterter Begrenzungsform ging es ans Gießen mit anschließendem beflocken der Kupplungslage.



Da ich noch nicht so geübt und flink bin, ließ ich das so erstmal abtrocknen und am nächsten Tag kamen dann die Verstärkungslagen drauf...



wenige Tage später kam dann die Stunde der Wahrheit... Top oder Flop



auf den ersten Blick nicht schlecht...

...Tadaaaa



Entformung gelungen, zwar hat das Urmodell dabei stark gelitten... aber wer braucht schon noch ein Urmodell, wenn man die Form hat :D (auf dem Bild ist schon die zweite Form von der anderen Seite ;P)

...und ganz wichtig!! Wieder etwas dazugelernt ;-)

also selbes Spiel mit der anderen Seite und fertig sind die Tribwerksgehäuse


... nachdem sich jetzt eine gewisse Routine entwickelt hatte, ging es nun ans andere etwas kompliziertere Ende des Rumpfes ;-)
Die "Vertical Fin" (Seitenleitwerk) mit ihren ca 7°-11° Neigung ein riesen Sch... aber man wächst ja mit der Aufgabe :D

also erstmal das Bauteil genau auf Hinterschneidungen untersuchen um spätere Überraschungen zu vermeiden...



es stellte sich heraus, das es mit einer einfachen (Überraschung :) ) zweigeteilten Form nicht machbar war, da der Rumpfboden ja um ca. 7-11° zur Finne geneigt ist.
Also muss die rechte Seite im unteren Bereich geteilt werden, wie aufgemalt. Die linke Seite kann in einem Stück gebaut werden. Sodann schnell ein Trennbrett aus Restmaterial gesägt und eingepasst, den Unterbau aus 40er Styrodurplatten zurecht geschnitzt
und die Abstützungen aus Knetmasse... passt.



... dann wieder aus 20er Styrodur eine Formbegrenzung angeklebt und zuvor noch das Holz mit Panzertape abgeklebt.



Wie man sieht war ich malwieder faul, hab mir das Geschleife und Gespachtel gespart... einfach Klebeband rum feddich! :D
Dann wieder Gießharz drüber kippen, Kupplungsschicht mit 3mm Glasschnitzel aufgestruet und trocknen lassen.



Nach aufbringen des Formhinterbaus in zwei Lagen 100g/m² eine Lage 160g/m² Kohle/Glas Hybridgewebe und nochmal zwei Lagen 100g/m² und ein paar Tagen Trockenzeit kommt die erste Hälfte zum Vorschein :D



Das Ergebnis kann sich sehen lassen... einzig die Übergänge vom Klebeband sind zu erkennen und ein paar wenige kleine Poren. Da der fertige Rumpf später sowieso noch diverse male geschliffen und gespachtelt werden muss kann man das wohl verschmerzen.
Immerhin einmal Schleifsauerei gespart ;-)
...weiter ging es dann mit der oberen rechten hälfte... gleiche Abläufe, nur diesmal etwas fummeliger wegen der 90° mitten Trennung.
Auslösen ging wieder einmal nicht ganz ohne Verluste von statten und die Finne ist unterhalb des Herogetriebe gebrochen aber für das letzte Formteil ist eh nurnoch die untere Hälfte von Bedeutung und die hat ja überlebt...



Also... jetzt erstmal noch Material nachbestellen und dann geht's langsam an die richtig großen Teile... :D

Sehr Sehr schick Jens.

Grüße Marco

Hi Jens ,
ich kann gar nicht sagen, wie ich euch um diese Gabe beneide. Ich traue mir das leider nicht zu, da mir auch das Hintergrundwissen und auch die nötige Zeit fehlt. Bin aber begeisterter Mitleser und freue mich sehr über neue Bilder und Beschreibungen dieser Technik. Na ja vielleicht traue ich mich ja später noch einmal..... schaun wir mal.