Hallo Gemeinde,
ich habe ja so einige Projekte am Laufen und ertappe mich immer wieder dabei kurz vor Schluss doch noch etwas zu ändern. So auch bei meinem momentanen Projekt. Nur kurz angerissen: es handelt sich um ein sogenanntes static Display einer F-84 G Thunderstrike des JaBo G 36 aus Hopsten Rheine. Einige werden sich noch an den Bau der F 104 meines Sohnes erinnern, denn die F-84 ist genauso ein Gateguard gewesen, wie die F104. Lehrlinge des Geschwaders haben in den 60er Jahren den Auftrag bekommen dieses Flugzeug in Holzbauweise nachzubauen. Der Grund ist bis heute ein Rätzel. Wer das Modell bekommen hat und zu welchen Anlass liegt leider noch im Dunkeln. Aber auf jeden Fall ist man an mich herangetreten, mit dem Wunsch, dieses Flugzeug zu restaurieren und im eigenen Museum auszustellen.
Wenn gewünscht erstelle ich noch einen Baubericht mit weiteren Bauphasen und netten Geschichten rund um dieses Modell.
Nun aber zum eigentlichen Thema. Ich komme ja eigentlich vom Plastikmodellbau (Revell, Airfix, Eduard etc) Da ist airbrushen schon lange etabliert. Ich selber habe noch mit Pinsel gearbeitet und habe mich dem Thema entsprechend vorsichtig genähert. Da die F-84 auf gar keinen Fall "fabrikneu" sein sollte, war das Thema airbrushen an sich schon gesetzt. Und da einige meiner Projekte noch in dem Stadium sind, wo ich es anwenden könnte, war das Thema noch interessanter. Ich studierte so manches Youtube Video und so manche Rezession im Internet. Ich bin dann schlussendlich bei der Firma PK-PRO gelandet. Dort habe ich mir mein Einsteigerset bestellt. Frühere Erfahrungen mit einem Revellset haben mich dazu bewogen etwas höher einzusteigen. Gerade die Airbrushpistole sollte gut bis sehr gut sein. Zwar spritzen billigere zum Teil ähnlich gut sind aber beim Reinigen eine Katastrophe. Der Kompressor verfügt über einen Druckbehälter und einen Wasserabscheider sowie einer Möglichkeit den Druck einzustellen. Letzteres ist enorm wichtig, denn ein gutes Ergebnis resultiert aus Druck, Konsistenz und Qualität der Farbe und Pistole.
Hier der Link:https://www.pk-pro.de/H-S-Ultra-2in1-Kompressor-AS189-Starter-Set
Dabei ist der besagte Kompressor und eine gute Pistole von Harder und Steenbeck Double Action 2-1 mit einer 0,2 und einer 0,4 Düsen- und Nadelgarnitur. Die 0,2 er zum brushen und die 0,4 zum flächigen auftragen der Grundierung etc.
Wie schon gesagt hängen vom Ergebnis unmittelbar mehrere Faktoren ab, die nicht immer felsenfest sein müssen. Zum Einen bestimmt die Fläche das Ergebnis. Die Art der Farbe/Grundierung. Und der Druck mit dem gebrusht wird.
Bei meinen Arbeiten habe ich einen Druck von 1,5 bar eingestellt gehabt. Damit habe ich kleinere Bauteile aber auch größere Flächen lackiert (Rumpfunterseite komlplett) Zur Info: das Modell ist ca. 70 cm lang und 65 cm breit. Nur damit man auch ein Gefühl für die Flächen bekommt. Das ist nichts, um eine glattflächige große glänzende Fläche zu erstellen. Also einen komerziellen Heli in Hochglanz zu brushen wird mit diesen Klamotten nicht funktionieren, da die Düsenkombination zu klein und der Kompressor zu schwach ist. Aber unsere Modelle sind ja Militärgerätschaften und von daher optimal, denn gerade matte Lacke altern und verwittern sehr schnell. Das sieht man schön beim Natooliv oder bei den orangen Markierungen der Maschinen aus den 70gern. Dafür ist airbrushen perfekt und dafür wollte ich es haben.
Zu den Farben ist noch zu sagen, dass es bei den bekannten Marken fast alle Farben gibt, die die Militärgeschichte hervorgebracht hat. Zudem sind sie untereinander mischbar (nur die gleichen Herstellers!) Die Farben sind Gefühlssache und bedingen bestimmter Verdünnungen und Gebrauchsanleitungen. Ich habe die Farben von Vallejo und Real Colors. Es gibt noch wahnsinnig viel mehr aber das würde den Rahmen sprengen. Ich werde von den Erfahrungen mit diesen Produkten berichten und die jeweiligen Bilder der F-84 anhängen. Dann kann ein jeder sehen, ob ihm das gefällt oder nicht. Raum zum Andersmachen und andere Techniken und Gerätschaften/Farben gibt es zuhauf. Ich möchte meine Kombination vorstellen und meine Erfahrungen und Ergebnisse präsentieren. Andere Modelle, andere Hersteller werden andere Verfahren bedingen und andere Ergebnisse erzielen. Das ist klar. Ich möchte ja auch nur eine Möglichkeit präsentieren, wie man aus einem Modell ein gealtertes machen kann. Ohne Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit.
Doch dazu demnächst mehr.
Gruss Jens
Was man alles kann, merkt man erst, wenn man es macht.
Abstürze 2014: 1 Abstürze 2015: 0 AS 350 (für die Halle;-) T Rex 500 ESP T Rex 550 dfc mit noch nackigen Rumf ;-) Bericht folgt! Rumpf Sikorsky CH-53 Rumpf Sikorsky H34/S-38
Hallo Gemeinde,
heute stelle ich die Produkte vor, mit denen ich arbeite und auch noch arbeiten werde. D.h. wo ich selber zum Teil noch nicht mit gearbeitet habe, es mir aber zutraue es zu machen. Zum Beispiel Washing oder chipping oder Altern mit Ölfarbe.
Nun aber erstmal ein paar Bildchen.
Mein Kompressor mit Drucktank, Manometer und H&S Pistole im Halter.
Meine Produkte von AK Interaktive
Meine Produkte von Vallejo
White Spirit (für Washings) und für harte Fälle Extrem Reiniger
Isopropanol (Alkohol zum Reinigen)
Ölfarben von Abteilung 502
Das sind erstmal die Klamotten, die ich mir geholt habe. Mit Prozenten und einem Gutschein war ich so um die 350 Euro gelandet. Klingt erstmal viel, aber da ich ja nicht nur ein Modell machen werde, wird sich das über die Zeit relativieren. Außerdem habe ich ja deutlich mehr geholt, weil ich verschiedene Sachen ausprobieren wollte. Also bei einem nur Natooliven Modell werden die Materialien deutlich geringer und somit günstiger.
Auf den Kompressor bin ich ja schon eingegangen und die Daten könnt ihr ja im Link nachlesen. Wie gesagt, ich bin zufrieden damit.
Bei den Farben war ich lange unschlüssig. Von welcher Firma soll ich was nehmen? Nach dem Youtube stöbern habe ich mich zunächst für die Farben von Vallejo entschieden. Sie werden in gut dosierbaren Tropffläschchen geliefert und haben eine schon fast zu große Farbauswahl. Ich nehme da ausschließlich die Airbrush Produkte. Man kann auch die anderen nehmen, aber die sind so glaube ich etwas anders zu handhaben. Das Verwenden dieser Farben ist eigentlich ganz easy. Man nehme einfach eine Farbe (bestenfalls der fertig angerührte Farbton) und gibt erstmal 10 Tropfen in einen kleinen Mischbecher (Plastikpinchen aus dem 1 Euro Shop oder wie ich Bohrlochstopfen) und nun gibt man einfach destilliertes Wasser hinzu (am Besten mit einer Pipette tröpfchenweise) bis sich eine Konsistenz wie Milch einstellt. Bei den Vallejo Farben langt (bei frischen Farben und 10 Tropfen) meist nur 1 Tropfen Wasser, wenn überhaupt. Den Kompressor auf 1,5 bar pumpen lassen und die Pistole mit ein bis drei Tropfen destilliertem Wasser kurz durch- und probesprühen. Dabei kann man schon merken, ob die Pistole sauber spritzt oder der Strahl nicht gut vernebelt und vielleicht sogar schon spuckt. Jetzt kann man noch reinigen ohne großen Aufwand. Sollte die Pistole gut sprühen, dann das Wasser restlos aus der Pistole sprühen (wir wollen die Farbe ja nicht weiter verdünnen;-) und nun die Farbe (die wir ggf. gut vermischt und gerührt haben, in den Becher der Pistole geben. Ich habe dann mir Farbkarten besorgt, um zu üben. Später habe ich diese Farbkarten genommen, um zu prüfen, wie gut die Farben aufeinander decken. Zur besseren Unterscheidung habe ich jeweils das Mischungsverhältnis auf die Karten geschrieben, um den jeweiligen Farbton nach mischen zu können. Das klappt erstaunlich gut. Mit Schwarz und Silber konnte ich jede Farbe eigentlich anmischen.
Hier die Farbkarten. Bei einigen kann man noch sehen, wo die Druck- und Farbkonsistenzverhältnisse noch nicht ganz passten.
Hier suche ich die passenden Mischungen heraus für die spätere Lackierung. Was man nicht sehen kann ist mein Tablet bzw mein PC, wo ich original Bilder der Maschine drauf habe zum Farbvergleich.
Hier mal ein Detailbild der Maschine. Wobei sie nicht ganz so angeranzt werden wird. Man sieht aber schön die verwitterten Farben.
Wenn ich sie so hinbekomme ist alles gut.
Das Reinigen der Pistole ist zwingend nach Beendigung des brushens nötig und zwischen den Lackaufträgen nur wenn die Pistole nicht mehr sauber sprüht. Also als ich die Unterseite gemacht habe musste ich vier mal Farbe nachmischen. Ich habe dann im Becher einfach vier fünf Tropfen destilliertes Wasser eingefüllt und kurz einmalgesprüht. So kann da nichts eintrocknen. Vor dem erneuten Befüllen mit angemischter Farbe das Wasser restlos aussprühen und dabei das Spritzbild kontrolliere. (dabei ein Blatt Papier oder Zeitung besprühen zur Kontrolle! Ist ja noch Farbe drin gewesen) Dann einfach neue Farbe rein und weiter. Klappte prima. Zuvor sollte natürlich der Untergrund passend sein.
Hier habe ich erst mit der Sprühdosen eine Grundierung/Haftvermittler aufgetragen.
Anschließend mit einem Zahnsteinentferner und mehreren Stahllinealen Blechstöße und sogenannte Panelines erstellt.
Dann mit Felgensilber aus dem Baumarkt silber gesprüht (Sprühdose) und an den Flügelkanten und dem Turbineneinlauf mit Chippingfarbe von AK die Kanten eingepinselt. Dazu später mehr.
Dann habe ich die Panelines mit schwarz einfach zugesprüht. Damit soll Farbe in die Panelines laufen und der Bereich um die Panelines leicht schwarz werden. So macht man aus seinem Modell ein Zebra;-)
Sieht lustig aus. Dabei lernt man aber auch schön die Handhabung und Handhaltung einer Airbrushpistole kennen. Bei dieser Arbeit kommt es nicht so 100% auf Genauigkeit an. Da kann man schön üben.
So, die Zeit ist schon wieder viel zu schnell um. Ich muss los. Ich hoffe ich habe euch ein wenig neugierig gemacht. Bis die Tage. Dann gibt es neu Bildchen und weitere Informationen.....
Bis denne
Jens
helijensen
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Was man alles kann, merkt man erst, wenn man es macht.
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sieht bis jetzt sehr vielversprechend aus. Ich habe mir ja in der Vergangenheit auch schon ab und an solche Videos von Alterungen angeschaut. Die Vallejo Farben tauchten da immer wieder auf. Von den Revell Farben hielten die meisten nicht so viel. Die Revell Farben habe ich im Einsatz gehabt als ich das Cockpit der Huey gebaut habe. Dafür waren sie gut zu gebrauchen. Ich denke aber mit den Vallejo Farben bist du mit den richtigen Arbeitsmitteln ausgestattet. Sind für solche Sachen mit Sicherheit erste Wahl. Wenn ich mir deine ersten Schritte so anschaue bin ich überzeugt das wird was. Bitte unbedingt weiter berichten.
Gruß Volle
Abstürze 2019: Noch keine :-) CH53 (500er Größe) Eigenbau mit Eigenbaumechanik Bell UH1-H RAVEN3 mit Eigenbaumechanik CH53 (800er Größe) Eigenbau mit Eigenbaumechanik Goblin 570 um ein bischen rumzuturnen
Moin Gemeinde,
ich habe mal wieder ein zwei Minuten Zeit etwas neues zu posten.
Wir waren stehen geblieben, als ich die Maschine in Aluminium lackiert und die Panelines mit schwarz gebrusht habe. Nun habe ich mir die "richtigen" Natooliv und grau angemischt. Dazu habe ich neutrale helle Karten genommen und die Mischungsverhältnisse ausprobiert.
Mal mit zwei Tropfen schwarz zu 10 Tropfen Natooliv, mal nur ein Tropfen auf 10 usw. Bis ich die richtige Mixtur hatte. Man kann sich so ziemlich jeden Ton anmischen. Dann kam der Lackauftrag. Der Sprühvorgang ist eigentlich ganz einfach. Da relativ wenig Farbe aus der Pistole kommt, kann man schön beeinflussen, wie durchscheinend die Farbe werden soll. Gerade im Bezug auf die geschwärzten Panelines. Diese sollen ja nur ganz schwach durchscheinen und so die verschmutzen Stellen an den Blechstößen simulieren.
Erst dachte ich, dass das sehr schwer zu realisieren sei, aber es geht eigentlich sehr gut. Die Farbe trocknet sehr schnell an, so dass man sehr schnell kontrollieren kann, ob der Lackaufbau dem entspricht, den man haben will. Ich finde, dass mir das schon recht gut gelungen ist.
Das Schöne ist ja, dass wenn man sich mal verbrusht hat, jederzeit noch einmal von vorne anfangen kann. Durch die geringen Lackdicken im Gegensatz zur Sprühdose beispielsweise, bleiben die Panelines lange offen ohne mit Farbe vollzulaufen. Ich habe dann noch ein wenig mit der Farbe rumprobiert und hier und da ein wenig hellere Farbe versprüht. da kann man dann sehen, dass man auch Deckel und Klappe akzentuieren kann. Ähnlich wie bei den geschwärzten Panelines kann man hier mit hellerer Farbe einen ähnlichen Effekt erzielen. Nur halt anders herum. Ich weiß gerade nicht, wie ich das genau beschreiben soll. Das eine macht man vor der Farbe (Preshading) und das andere halt nach dem Farbauftrag (Postshading)
Erst dachte ich, oh je bei den Flächen, wie willst du denn da die Farbe anmischen (mengenmäßig gesehen)? Aber die Offenzeit bei diesen Farben ist sehr lange. Und das Ansetzen an bereits besprühte Flächen ist kein Problem. Ich habe aber auch immer versucht nahe einer Blechkante oder ähnlichem aufzuhören. Und wie gesagt, wenn die Farbe etwas heller oder dunkler wird, dann einfach weiter in die besprühte Fläche vernebeln und schon kann man es nicht mehr sehen. Oder scharf ansetzen bei einer Trennfuge oder Blechstoß um einen Farbunterschied (nach Reparatur oder Ausbesserung) zu erzielen. Es ist erstaunlich einfach sehr schöne Ergebnisse zu erzielen. Das einzige, was ein wenig nervt, ist , dass man die Pistole extrem sauber halten muss. Man reinigt im Verhältnis länger als man sprüht. Aber auch da stellt sich schnell Routine ein. Auch die Art der Reinigung, Schnellreinigung (während des Farbauftrages) oder Endreinigung (nach Farbauftrag) ist unterschiedlich. Wenn gewünscht, gehe ich da auch noch separat darauf ein.
Aber nun ist die Zeit wieder um. Demnächst mehr dazu....
Gruss Jens
Was man alles kann, merkt man erst, wenn man es macht.
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also das sieht mal richtig Geil aus !!!!! Unglaublich das du das zum ersten mal machst. Mehr fällt mir dazu gerade leider nicht ein. Also von mir gibt es dafür auf jeden Fall zwei Daumen.
Gruß Volle
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Hi Volle,
Danke für die Blumen. Aber entweder ich bin ein Naturtalent oder, und das ist wahrscheinlicher, es ist wirklich nicht so schwer, wie man immer annimmt. Lästig und zugleich sehr wichtig ist die perfekte Reinigung der Pistole. Das ist manchmal schon etwas mühseelig, aber mit den richtigen Materialien und Gerätschaften klappt das eigentlich auch sehr gut. Die F-84 ist mittlerweile aber auch so richtig schick geworden. Hätt ich so auch nicht gedacht, aber ich freu mich, dass es so gut klappt. Ich werde weiter berichten, was ich so brushe und reinige. Lasst euch überraschen...
Gruss Jens
Was man alles kann, merkt man erst, wenn man es macht.
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