Bauberichte » VooDoo 600 mutiert zum VooDoo 600 NG

Servus,

nachdem der letzte Flugtag (am 04.10.2020) erfolgreich von einem gerissenen Heckriemen beendet wurde, habe ich die Gelegenheit genutzt um eine schon lange gärende Idee in die Tat umzusetzen --> ein neues Chassis für den VooDoo.



So sah die Ausgangslage aus :'-(

Eigentlich nicht ganz so dramatisch, wie immer sind's halt die Blätter die im Budget reinhauen... aber aufjedenfall ein guter Grund mal bisschen was umzugestalten.
Wann kommt man schonmal dazu den Heli komplett zu zerlegen, wenn doch alles funktioniert ;-)
Da schon beim Ersten Absturz vor X Jahren die Aufnahme für die Heckabstützung ausgerissen war, ging diesesmal die Aufnahme für die Haubenhalterung drauf. Ansich jetzt kein Grund ne neue Seitenplatte zu kaufen aber sieht halt nicht so schön aus... und da ich sowieso noch ne 400x600 1,9mm CFK-Platte liegen hatte, war das die Gelegenheit eben dieser Platte eine neue Aufgabe zuzuteilen :D
Also ran ans CAD und ein paar Tage (vielleicht waren es aber auch Wochen... wer zählt da schon mit XD) später ging es dann in die Produktion...

Der VooDoo Next Generation (NG) :D

Also erstmal die neue Aufnahmefür die Heckabstützung



Für den Fall der Fälle einfach zu ersetzen und im Vergleich zur 60€ Seitenplatte peanuts :P

Dann der neue Haubenhalter... gleiches Spiel wie bei der Heckabstützung, wenn es bricht einfach nen neuen dranschrauben.



Dann der Rest... was mich beim Riemenwechseln immer genervt hat (und das war in diesem Jahr einigemale der Fall XD) der untere Teil des Chassis welches nur als Akkuschacht dient und enorm im Weg ist wenn man mal an die Innereien ran will.
also weg damit.



Die untere Hälfte ist dann abnehmbar und somit das ganze Konstrukt etwas wartungsfreundlicher.



und wer mal etwas härter aufsetzt, braucht auch nicht gleich die Komplette Seitenplatte ;-)

Ein weiteres Thema welches mich gestört hat war die Akkubefestigung mit 100er O-Ringen...
dafür gibt es jetzt eine saubere Lösung zum "schnellwechseln" des Akkus. Wobei schnelligkeit hier nicht im Vordergrund stand. Eher das Entsorgen der O-ringe...
hinten eingehakt und vorne steckt das ganze in einer Gummimuffe drin, Quasi wie eine Haubenhalterung.



und komplett sieht das dann so aus



Alle nicht dargestellten Teile bleiben original und passen 1:1




...und damit noch nicht genug!

Da ich jetzt eh schon alles zerlegt hatte, habe ich mir den Motor auch mal etwas näher angeschaut... der hat in den letzten 7 Jahren einige Betriebsstunden gesammelt (die vom Vorbesitzer nicht eingerechnet :D). Da wundert einen dann nicht, das mal ein Lager etwas überdurchschnittlich viel Lagerluft bekommen hat oder die Wicklung auch mal so aussieht.



Die Lager hatte ich auch schon hier liegen, da ich von Anfang an vor hatte dem Motor eine neue Wicklung/Überarbeitung zu verpassen... aber als er dann eingebaut war und gut funktioniert hat... Naja, das muss man ja nicht weiter ausführen ;-).

Original ist der Align 600MX 510KV mit einer Multifilar Wicklung 6x0,32mm und 6+6 Windungen bestückt, welche dann im Dreieck geschaltet sind und einen Kupferfüllgrad von 5,8 mm²/Nut ergeben.
Ziel ist es wie immer den Füllgrad zu steigern und gleichzeitig mehr Platz in der Nut zu bekommen = Bessere Kühlung, stärkeres Magnetfeld.
Die KV habe ich nur leicht angepasst auf 560KV, damit ich mit der Regleröffnung etwas weiter in Richtung 75% komme.

Nach einigen Testwicklungen mit 0,5er Draht in 6+6 und einem Fehlversuch das ganze mit einem noch rumliegenden 1,32 mm Draht zu bewickeln kam ich dann zur finalen Option. Eine 6+5 Dreieck Schaltung in 1,2 mm Draht welche einen Füllgrad von 12,44 mm²/Nut ergibt, was ungefähr eine Verdopplung des Kupfers in der Nut entspricht, war ein guter Kompromiss. Wohlgemerkt bei besserer Durchlüftung und relativ einfach zu wickeln in einer Lage, so dass es auch nach was aussieht ;-) im Gegensatz zum 1,32er. Das entsprechend angefertigte Werkzeug zum Demontieren und Einspannen des Stators hat beste Dienste geleistet und geholfen alles beschädigungsfrei zu bearbeiten.


gewickelt wurden immer zwei Stiele mit einem Draht (a 1,1m). Der Erste von innen nach außen CW und den Zweiten von außen nach innen CCW gefädelt, so dass Anfang und Ende immer im Nutgrund rauskommen.

...und von Vorne ...auf dem Prüfstand ...und auf der Waage
Bevor jetzt gegoogelt wird, der Original 600MX liegt bei 340g ;-)

Leider bin ich noch nicht zum Testfiegen gekommen, ich hoffe es wird noch vor Weihnachten klappen :D



...so steht er jetzt erstmal und wartet auf den nächsten Einsatz.

Gruß Jens

und frohes Fest!

Moin,
Danke für die Blumen :D
das Selbe kann ich nur zurückgeben für deine künstlerischen fähigkeiten beim Scale bauen...
Dem Plöchi hab ich ja damals schon geschrieben mit der Befestigung für die Heckabstützung und diverses anderes... aber der will ja Seitenplatten -->60€/stk verkaufen und keine centartikel ;-)

Ich glaub ich stell mal nen "Upgrade-Kit" in die Bucht und schau was passiert :D

Gruß

Servus,

also am Sonntag konnte ich nen kleinen Testflug machen, der lief aber überhauptnicht wie erhofft :-(
Also das Chassis hat mal gut funktioniert, von daher alles gut... nur der Motor macht irgendwie Probleme, möglicherweise hab ich den Regler gegrillt... war nach den ersten 5 min leichtem Rundflug gerade im Schwebeflug über der Wiese, als plötzlich der Motor abstellte und ich geradenoch halbwegs gerade aufsetzen konnte, beinahe wären die Blätter wieder eingeschlagen O_O
Beim Einsammeln hat der Regler dann ein 5-maliges Piepsen von sich gegeben und war glühend heiß Ohne Haube und es hatte gerademal 10° Lufttemperatur XD
Motor war dabei auch ziemlich heiß...
Dann nach kurzem Abkühlen nochmal einen Versuch gestartet, mit natürlich dem gleichen Ergebnis, nur dass diesmal die Drehzahl langsam runter ging... nach der Landung dann den Motor abgestellt und kurz darauf erneut versucht den Motor einzuschalten, da ging dann nixmehr.
Zuhause hab ich dann den Reglerlog ausgelesen woraus ich aber nicht wirklich schlau geworden bin... hier mal ein Bild, Ströme waren eigentlich recht niedrig im Peak bei 54A und sonst eher so um die 20-30A
Meine Vermutung geht in richtung Ritzel, hab mich da glaub irgendwie etwas verkalkuliert mit der KV und sollte daher vom 20er auf ein 18er oder gar 17er Ritzel wechseln um auf meine 1700 zu kommen. Jetzt bin ich mit der Regleröffnung bei ca. 70% scheinbar mag er das nicht so sehr.


jetzt muss ich erstmal schauen ob der Regler noch geht und wenn nicht dann muss erstmal was neues her :D

Gruß Jens

Servus Volle,

das liegt daran, dass ich den Governor des V-Stabi benutze und nicht den vom Castle. Hier mal zum Vergleich ein Log aus dem Urzustand, hat immer top funktioniert...



Aber ja, muss scheinbar stark runterritzeln. Die 560KV sollten aber dennoch stimmen... der KV Meter hat auch die Originale KV zuverlässig mit ~510 angezeigt. Die 70% waren ein errechneter Wert, möglicherweise hab ich mich mit der Gesamtübersetzung vertan.

Was mich auch etwas überrascht hat, dass er beim Start anfangs ziemlich überdrehte und erst nach kurzem Anschweben dann auf die 1600 - 1700 runter kam.
Jetzt bestell ich erstmal ein paar Riemenscheiben beim Plöchi und dann wird weiter getestet.

Frohe Weihnachten
Gruß Jens

Moin,

muss mal schauen ob der Regler noch anspringt, bin seither nichtmehr dazu gekommen. Dann lag ich doch nicht so sehr daneben mit meiner Rechnerei, hab schon an mir gezweifelt :D

Gruß Jens

Moin,

also die gute Nachricht ist, der Regler hat es überlebt und geht noch :D
und damit komme ich auch schon zur schlechten Nachricht... Der Align 600MX hat das nicht ganz so gut überstanden :-(
Hab gestern kurz zeit gehabt um bisschen rumzuspielen... anfangs hat alles noch gut funktioniert d.h. genauso wie beim letzten Testflug, beim Anwählen der ersten Drehzahl 1600 U/min hat er erst übertourt und dann auf die 1600 runtergeregelt hochschalten hat auch funktioniert... dann hab ich angefangen im V-Stabi nachzuschauen wie da die Programmierung vom Governor aussieht und die livedaten. 1600 und 2050 waren programmiert und die Übersetzung war auch richtig angegeben, hmmm.
Dann gibt es da den punkt "Governortest" :D also muss man ja mal ausprobieren.

So, was passiert also bei Gov. test? Bei mir zumindest hat er quasi vollgas gegeben bzw. ist gefühlt ungebremst hochgedreht, was ich beim ersten Versuch direkt abgebrochen hab (kriegt man ja schon bisschen bammel wenn das so abgeht). Leichter Kokelgeruch war zu vernehmen aber die Quelle nicht zu identifizieren (irgendwo aus richtung Regler Motor) also zweiter Versuch... diesesmal mit etwas mehr Mut, nachdem ich ja wusste was ungefähr passiert und wie es zu beenden war ;-)
aber die eine Sekunde länger durchhalten hat das ganze dann abrupt beendet, ein kurzes kreischen und ein paar Funken aus dem Motor und dann war ruhe, erst dachte ich das Freilauflager hätte aufgegeben, da der Rotor sich nurnoch in eine Richtung drehen lies, aber dann hörte ich wie es im Motor komisch geschabt hat... also motor ausgebaut und da hat man dann schon erahnen können was passiert war. Die Frage ist nur wann...

Theorie 1: Beim zuletzt erfolgen Testflug hat der Motor derart stark überhitzt, dass der Kleber der Magnete versagt hat, weshalb er da auch abgeregelt hat und nicht mehr gestatrtet ist.
Theorie 2: Das starke auftouren beim Govtest hat den Motor überdreht, so dass die Glocke in Schwingung kam und ein Magnet dann eine Kollision mit dem Stator erlitten hat und infolge sich verschoben hat und die Restlichen Kollegen mitgerissen hat. Mein Favorit derzeit, da die Ströme usw beim Test eher gering waren.



Der Stator hats jedenfalls überlebt... braucht jemand nen frisch gewickelten 560er XD



P.s.: Den Test hab ich ohne Blätter laufen lassen...

Gruß Jens

Moin Volle,

nee, das stimmt schon alles, hab es ja unverändert gelassen und so hat es bisher auch immer gut funktioniert... naja, jetzt mal den HKIII abwarten, der kommt am 05.01. für schlappe 77 Tacken :D

Gruß Jens

Servus,

endlich hab ich den Fehler gefunden! :D

Als ich heute die Ausgangsmessung von dem neuen HKIII machen wollte, also alles angeschlossen und eingestellt wie immer (nach bestem Wissen und Gewissen), wollte das KV-meter einfach nicht die angegebenen 730KV anzeigen sondern immer nur 350KV... also zum Test noch 'nen alten HKI 1100KV angeschlossen mit dem selben Ergebnis (550 anstatt 1100). Komisch komisch... also mal vorsichtshalber 'nen Blick in die spärliche Bedienungsanleitung von dem KV-meter geworfen und tatsächlich eine brauchbare Information daraus erhalten :D (bei der Anzahl der Magnetpole muss man die Anzahl der Pol-PAARE eingeben nicht der Magnete insgesamt) also anstatt 10 mal 05 eingegeben (beim 1100KV 04 das ist noch ein 8 poler) und tadaa, schon hat er richtig angezeigt. Zwar keine 730KV aber 695KV und das war um einiges näher dran als 350KV ;-) (1120KV beim HKI)
Mit dieser Erkenntnis hab ich dann mal die Bilder in meinem Handy durchgescrollt... und ihr ahnt es sicher schon was ich da entdeckt hab, ein ganz wunderbares Beweisfoto.



Ja, ich hab halt die Pole und nicht die Paare eingestellt... folglich war das also kein 560er sondern ein 1120KV Motor O_O
Deshalb hat der beim Start auch immer so aufgetourt, bis der Regler ihn wieder auf die 1700 eingebremst hat. Da ist auch sonnenklar, dass der Regler anfängt zu kochen. Der Motor war natürlich dann auch jenseits von gut und böse außerhalb irgend eines Betriebspunktes.

Nach dieser Lehrstunde bin ich also wieder etwas schlauer und kann den HKIII diesesmal >richtig< wickeln :D

Gruß Jens

@Volle: du warst mit deiner Vermutung der Polpaare schon gut dabei, allerdings nicht im Stabi sondern halt im KV-meter

Wenn man sich mit diesem Wissen jetzt die Log Bilder oben anschaut, ergibt das auch Sinn. Motor Power-Out % war irgendwo zwischen 15 und 20% :D :D O_O

Heute hab ich mir das alles nochmal durch den Kopf gehen lassen, und jetzt bin ich total verwirrt bzw. irritiert.
Die Original Wicklung des Align 600MX ist ja auch eine 6+6 D, daher war ich mir auch sicher, dass die Wicklung passen muss bzw. das dass was der KV-meter angezeigt hat richtig war.
Also jedenfals werde ich beim zerlegen des HKIII ganz genau hinschauen und im Zweifel noch mit dem Eagletree logger mit rpm sensor nach messen.

Gruß Jens