RE: Bauvorhaben Agusta Westland AW101 "Merlin" Royal Navy - 9

...weiter geht's

noch kurz nachgereicht den dritten Teil der Form habe ich natürlich auchnoch gegossen, das sah dann so aus.



dann kam jetzt der große Moment... funktioniert das auch so wie gedacht?
Also erstmal Gewebe zuschneiden, Langzeit harz ist mittlerweile eingetrudelt (110 min Topfzeit 56h Trocknungszeit) damit wird die Arbeit etwas entspannter, da die 45 min (bisheriges Harz) doch recht schnell vorbeigingen :D
Für die Ecken habe ich ein Gemisch aus harz und Baumwollflocken angerührt, das sich dort schön verteilen lies und auch dort blieb. Nachdem alle Ecken damit versorgt waren, wurde das Gewebe eingelegt und von der Mitte aus mit Harz betupft.
Immer schön die Luft raus schieben...
Soweit so einfach, spannend wurde es dann beim Zusammenfügen der Hälften... sah soweit erstmal nicht schlecht aus ;-)


Zum Testen habe ich auch gleich noch ein paar Kohle Rovings eingelegt. Das 100g/m² kam mir da schon etwas dünn vor... aber ist ja erstmal ein Test.

...ich hatte schon etwas Gewebeüberstand eingeplant, allerdings sollte man da nicht zu sparsam sein. Das weiß man dann nach dem Entformen auch XD



Das Entformen ging relativ gut, nur war da schon klar, das hier zu wenig /zu dünnes Gewebe verbaut wurde ;-)
jedoch die Rovings machen die Sache recht stabil. Insgesamt ist die Festigkeit allerdings eher so im Bereich einer dünnen PET Flasche... Denke beim zweiten Versuch werde ich noch eine zweite Lage mit 200g/m² über die Rovings legen, dann sollte das gut halten.
Die Oberfläche ist auch recht gut geworden wie ich finde, wie erwartet sieht man die Klebestreifen. Mit einer Schicht Spritzspachtel und ein paar Bögen Schleifpapier dürfte davon aber nichtsmehr zu sehen sein.



Gewichtstechnisch liegt das Heck jetzt bei 38g und die Turbinenabdeckungen bei jeweils 5g :-) da kann man schon noch bisschen Gewebe reinkleistern

...und so sieht das dann im Ganzen aus



... soweit mal hier, starte jetzt den zweiten Versuch :D

Gruß

Hi Jens,
sieht klasse aus, trotz deiner kleinen Rückschläge. Aber da kann man nur draus lernen. So wie ich. Wird eigentlich immer zuerst das Gewebe in die Form gelegt und dann mit Harz durchtränkt? In den Bildern schaut es aus als wenn das Harz stellenweise nicht durchs Gewebe gedrückt ist. Man sieht deutlich die Gewebestruktur. Sollte man nicht erst die Form von innen, ähnlich einer Backform (tschuldige den Vergleich, aber ist mir so in den Kopf geschossen😂) mit Harz einstreichen und dann ins Nasse das Gewebe legen und verstreichen? Nur so ein Gedanke von mir. Dann wäre ja auf jeden Fall gewährleistet, dass das Gewebe nicht trocken liegt. Oder ist das Quatsch, was ich da denke? Ich meine ja nur. (Will mich da ja auch irgendwann mal ran wagen)
Sonst schaut es schon sehr gut aus. Bitte weiter solch aufschlussreiche Bilder und deren Beschreibung.
Gruss Jens

Moin Jens,

ohne Rückschläge kommt man auch nicht vorwärts, wichtig ist nur immer weitermachen!

das Gewebe ist eigentlich an jeder Stelle gut durchtränkt, es ist nur nicht an jeder Stelle Gewebe :D
Auf den Bildern kommt das vielleicht nicht ganz so gut raus oder es könnten Wassertropfen sein vom Auslösen.
Wenn man die Gewebestruktur noch erkennen kann ist das eher ein gutes Zeichen dafür, das man nicht zuviel Harz erwischt hat. Nur wenn das Gewebe dann noch weiß also richtig trocken ist, hat man zu wenig genommen.
Das Harz muss man auch nicht durch das Gewebe drücken, das ist so nieder Viskos (ungefähr wie warmer Honig), das wird vom Gewebe richtig aufgesogen. Ungefähr so, wie wenn man ein Küchenpapier ins Wasser tupft.
Ich hab das Gewebe zuerst in die Form eingelegt aus dem Einfachen Grund, das man es dann noch leichter in der Position korrigieren kann ohne das einem die sch... gleich an den Fingern kleben bleibt und die ganzen "Glashaare" überall kleben.
Weiter ist es auch schwierig die richtige Menge Harz direkt in die Form zu bringen bzw. es dort zu halten, da es wirklich sehr flüssig ist und vermutlich wird man da eher zu viel Harz einbringen --> unnötiges Gewicht eines ohnehin schon schweren Scaler-Hecks.
Die Ecken und Kanten mit Harz/Baumwoll-Gemisch "auszukleiden" ist jedenfalls dringend erforderlich, da man das Gewebe nicht dazu bringt in den Ecken zu bleiben.

...Ich hab mich da einfach immer streng an dein Motto gehalten 'was man alles kann, merkt man erst wenn man es macht'
Nachdem das Material dann bestellt war gab's ja auch kein Zurück mehr :D

Mittlerweile bin ich auch was die benötigten Materialien angeht schlauer geworden... was ich alles zuviel oder unnötig bestellt habe... das gehört alles zum Lernprozess :D

Gruß

Ja ich versuche das hier ausführlich zu berichten, falls doch mal einer auf die Idee kommt und sich auch sowas antun will ;-)

evtl. mach ich mal noch ne Aufstellung was man als Grundausstattung (Anfänger) für die ersten Formen wirklich braucht und was mir geholfen hat, zumindest für unsere Maßstäbe...
z.B. das 700g/m² Gewebe hätte ich mir echt sparen können, war ja für den Formhinterbau gedacht aber mit vier lagen 100g/m² und zwei 160g/m² ist die Form schon mega stabil.
Zumal sich das dicke Gewebe so überhaupt nicht für diese kleinen Formen eignet, da viel zu steif... mal sehen wo man das noch unterbringen kann :D (Vielleicht noch ne Transportbox bauen ;-))

Manchmal hätte ich gerne noch mehr Bilder gemacht (ich schaue mir auch immer gerne bildchen an :)) aber nachher bleibt mir das Handy noch am Ohr kleben :D.

Hallo Jens,

hast du schon versucht, mit Thixotropierpulver von HP dein Harz einzudicken?
Lässt sich dann super als erste Deckschicht in die Form streichen. Die Viskosität lässt sich je nachdem wieviel Pulver man nimmt einstellen.
Hier dann einen Anstrich vorab in die Form und leicht anziehen lassen. Dann kannst du das Gewebe direkt einlegen
und es bleibt auch gleich wo es hin gehört.
Gleichzeitig kannst auch das eingedickte Harz mit Farbpigmenten etwas einfärben ( zb. weiss), dann sieht man die Fehlerstellen auch besser.
Der Aufbau der weiteren Schichten erfolgt dann natürlich mit normalem Laminierharz ungedickt.

Hi Marco,
Thixotropierpulver hab ich zwar hier aber noch nicht eingesetzt. Wie gesagt ich arbeite gerade lieber mit trocken einlegen, da man anfangs eher noch korrigieren muss und das dann schnell zu einem Kampf mit den Glasfäden eskaliert...
aber bei zukünftigen Abformungen werde ich das noch versuchen, wollte auch mal mit Gelcoat experimentieren für ne saubere Finish Oberfläche und bei HP gibts auch RAL Farben zum Harz einfärben, wäre vielleicht ne Überlegung den Rumpf direkt in der Grundfarbe einzufärben :D

...48h das muss reichen, hoffentlich hat das keiner dem Harz gesagt ;-)



Das Entformen geht jetzt von mal zu mal immer leichter, diesmal fast schon von selbst obwohl ziemlich viel Harz in die Trennfugen gelaufen ist.

...und da ist die Banane



Punktlandung beim Gewicht nach dem Entgraten


leider auch diesmal nicht verschont von Lufteinschlüssen, wobei das die einzige Stelle ist mit ca 5mm. Der Rest ist mit etwas Spachtel leicht zu beseitigen...



Von der Stabilität ist das jetzt schon in dem Bereich wie ich mir das vorgestellt habe, also gut griffig (wie eine dicke Mehrweg PET Flasche) und man bekommt bei Krafteinleitung am zukünftigen Heckrotor so gut wie keine Torsion zustande... ich denke damit kann man fliegen :D
für den Restlichen Rumpf werde ich dann beim Aufbau ähnlich vorgehen, eine Lage 100g/m² und eine Lage 200g Gewebe und dazwischen kohle Rovings.

Servus,

gebe hier auch mal einen neuen Zwischenstand durch...
Nach einem misslungenenen Versuch den Rumpf auf die selbe Weise zu "glätten" wie das Heck, habe ich mich nun doch für die staubige Variante entschieden.
Aber zuerst musste ich noch eine kleine Änderung vornehmen. Irgendwie hat mir die Nase schon die ganze Zeit nicht so richtig gefallen... was macht man da heutzutage? Klaro, ne Nasen OP ;-)



Dem ungeübten Betrachter fällt jetzt wahrscheinlich nicht sofort ein Unterschied auf, ist aber auch etwas dem Fotografen geschuldet :D
Jedenfalls kann ich jetzt wieder ruhig schlafen.

Nachdem das jetzt erledigt und alles schön in Glas eingekleidet war, kam also die gute alte Spachtelmasse zum Zug...
...keine Ahnung wie oder wann, aber ich hab' glaub' zuviel von den Dämpfen eingeatmet und frei nach dem Motto "Viel hilft viel" lustig drauflos gespachtelt.



könnte mich Ohrfeigen dafür! Denn ist ja klar, was draufgeschmiert wird muss auch wieder runtergeschliffen werden :D

Einige Bögen Schleifpapier später sieht es nun schon halbwegs akzeptabel aus und der Rest wird dann wohl mit Spritzspachtel vollends glatt werden.



Ein Glück hab ich ne sehr gute Staubmaske :-)

Bis sich der Staub in der Werkstatt wieder gelegt hat, hab ich mich einem etwas weniger staubigen nicht ganz unwichtigem Thema gewidmet. Meine bisherigen Pläne musste ich komplett über den Haufen werfen, da das so wie ich es geplant hatte niemals gepasst hätte.
Und irgendwie war ich auch nicht wirklich zufrieden mit der Mechanik. Jetzt ist mir aber, so hoffe ich, ein recht guter Kompromiss gelungen. :D
Die Mechanik besteht aus zwei Sektionen, einem Oberen Teil mit Motor, Getriebe, Servos, Elektronik etc. und einem Unteren Teil. Dieser ist als Testanbau gedacht, damit ich die Mechanik erstmal ohne Rumpf testen kann und lässt sich mit 8 schrauben von der Oberen Sektion abtrennen. Das Unterteil dient auch als Aufnahme für das Heckrohr später.



Soweit mal der Stand bis hier, jetzt wirds wieder staubig :-(

Gruß Jens

Moin Volle,

ja also ich wollte dann den Voodoo verkaufen um den restlichen Bau zu finanzieren und auch um Platz im Auto zu sparen, hab ja schließlich keinen Kastenwagen ;-)
Davon abgesehen bin ich konditionell auch kein junger Hüpfer mehr und will mir beim Beladen mehrfaches hin und her laufen zwischen Auto und Haus sparen. Da ist so eine All-in-One Lösung schon recht elegant :D

...Spaß beiseite, die einstufige Variante war schon von Anfang an geplant, nur hab ich jetzt den Motor hinter die HRW gesetzt dann verschwindet der auch perfekt im Doghouse oben "wie in echt" quasi schon Fullscale :D



von unten sieht das dann so aus



Nur was mich beinahe verzweifeln lies, ist die Berechnung der Riemenlänge mit Umlenkrolle... es gibt Millionen tools für Riemenlängen nur halt IMMER ohne Andrück-/Umlenkrolle.
Wie sagt man... 'ein guter Praktiker braucht keine Theorie' oder so ähnlich ;-) Also fräse ich mal die Motorplatte raus, setz alles drauf und wickel dann nen Faden drumrum und DER wird dann abgemessen. Ganz einfach!

Gruß Jens

Servus Volle,

die Servos muss ich ja hoffentlich nur einmal anschließen ;-) ich denke aber da wird genug platz sein um die Kabel zu verlegen. Morgen oder nächste Woche werde ich mal anfangen die Platten zu fräsen, dann wird man ja sehen...
Das Heck wird ganz speziell mit eigenem Motor, da bin ich schon äußerst gespannt wie das hinhaut. Dazu wird ein Quadmotor modifiziert mit langer Motorwelle und spezieller Wicklung. Problem ist halt die 7° Neigung der Seitenflosse, da komm ich mit keinem Riemen ums Eck und Welle funzt auch nicht weil zu wenig platz bleibt für das Heckgetriebe. Der Quadmotor passt ziemlich genau in den Getriebekasten auf der Seitenflosse, muss damit aber erst ausgiebig testen bevor das in den Rumpf kommt.
Wird jedenfalls spannend :D

Gruß Jens

Moin,

gestern war Tag der Fräse :D dabei entstanden die Teile der Mechanik (natürlich nicht ohne Fehler :-( hab irgendwie falsche Referenzen für die Verbindungsbohrungen von Ober und Unterteil erwischt)
und während des Zusammenbaus sind mir noch weitere Verbesserungen und Erweiterungen eingefallen... mit dem CAD ist ja schon ne tolle Sache, aber wenn man richtig was mit den Händen in ECHT macht, erreicht man in der halben Zeit irgendwie doppelt so viel XD



jetzt muss ich noch die Chassieverbinder drehen, dann gehts zur Endmontage... fast.

Gruß Jens